Männlichkeit - Männerwelt eine Welt der Konkurrenz

Das traditionelle Männlichkeitsbild ist im Wandel begriffen. Bisher war Männlichkeit mit Leistung identisch und die Sozialisierung von Männern war wettbewerbs- und kompetenzorientiert. Männer glauben auch nach wie vor, daß persönliches Glück und Sicherheit von harter Arbeit, Erfolg und Leistung abhängen (schon Jungens haben dieses Bild). Einige der wichtigsten Veränderungen, die dies Bild erschüttert haben sind:

Erziehung zur Männlichkeit
Weibliche Neugeborene sind physiologisch stärker und weniger anfällig. Trotzdem setzt die Härtedressur und Entwöhnung von Körperkontakt, Schmusen, Küssen bei Jungens viel früher ein als bei Mädchen. Väter betrachten ihre männlichen Kleinkinder als stärker, lebhafter und zäher. Mütter stellen Zärtlichkeit bei Jungens viel früher ein als bei Mädchen. Jungens müssen ihre Emotionen kontrollieren, müssen in stärkerem Maße Gefühle von Schwäche, Schmerz, Traurigkeit, Nachgiebigkeit unterdrücken. Emanzipationbewegung der Frauen geht an den Kindern völlig vorbei (z.B. Hausarbeit, Schulbücher). Während Pubertät und Adoleszenz werden Jungen mit alten Männlichkeitsidealen konfrontiert, z.T. durch Eltern, durch Medien, Film, Fernsehen; orientieren sie sich daran (Autoraser, Fußballrowdies, Kraft- und Schönhubers, Bodybuilding, survival Training, Skinheads) werden sie von der Gesellschaft abgelehnt. Der Erziehungsbeitrag der Väter deckt meist nur hedonistische Bereiche ab, Spielen, Sport, Wandern, Erzählen; selten erstreckt er sich auf Versorgung und Pflege.

Risiken von Männlichkeit

Bewußtseinsarbeit
In traditionellen Arbeitsfeldern der Sozialarbeit/Sozialpädagogik müßte Problematik der Männlichkeit stärker ins Blickfeld rücken. Besonders in der Sozialarbeit müßte Bewußtsein für die Männerfrage geschaffen werden. Zusammenhänge zwischen traditionellen Männerrollen und z.B. steigenden Trennungs- und Scheidungsraten, Männergewalt, zunehmenden Alkoholismus, Männerkrankheiten, Männermortalität, Erziehungsstilen feststellen. Interessanterweise ist die tradierte Männerrolle in der Unter- und Oberschicht am stärksten verankert.

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